Das campus kinderhaus ist nicht an eine Konfession gebunden. Wir gehen auch mit Kindern unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft respektvoll und wertschätzend um. Die Erfahrungswelt der meisten Kinder und Eltern in unserem Kinderhaus ist geprägt von christlichen Traditionen, mit entsprechenden Festen und Ritualen, die wir im Kinderhaus aufgreifen und gestalten.
Vor allem sind uns gemeinsame Bedürfnisse aller Kinder wichtig:
- Alle Kinder sollen, auch im Kinderhaus, die Erfahrung machen, sich geborgen, gesehen und wertgeschätzt zu fühlen: „Ich bin geliebt und wertgeschätzt, ohne etwas können zu müssen, sondern weil ich bin!“
- „Es ist schön und spannend auf der Welt zu sein.“
Hierbei sehen wir das Kind als Initiator und Konstrukteur seiner Umwelt und Lernwelten.
Die Zielsetzung hierzu ist es ihnen viele freudige Spiel- und Erkundungs-Erlebnisse zu ermöglichen sowie ein Bewusstsein für Glück zu entwickeln, sowohl „mit sich“, in Gemeinschaft mit anderen als auch in der Natur.
Angebote für Kinder aller Kulturen:
Religiös-christliche, wie auch ethische Erfahrungen und Inhalte, werden über sehr „sinnenvolle“, kindgemäße Erfahrungsmöglichkeiten vermittelt:
- Kinder bringen „von sich aus“/ „aus sich heraus“ großes Interesse für Erkundungen von Grundelementen, wie „Erde, Wasser, Feuer und Luft“ mit, die wir im Jahreszyklus, z.B. bei einem quietschvergnügten „Wasserfest“ oder einem sehr erdigen „Erde-Fest“ ermöglichen.
- Bei Entdeckungen in der natürlichen Umwelt, Wahrnehmen in der Natur und darüber ins Staunen zu geraten, sind elementare Erfahrungen, die wir mit den Kindern erleben wollen und den Kindern ermöglichen.
Wir folgen den natürlichen Interessen der Kinder und deren begeisternde Themen:
- ihrer Freude an positiver Verbundenheit und Zuwendung zu Erwachsenen und Kindern,
- ihrer Freude an Bewegung,
- ihrer Freude einen Beitrag zu leisten in sozialen Bezügen, z.B. durch Küchenarbeit,
- ihrer Freude an Tönen und Musik, usw.
Positive Erfahrungen mit anderen, auch in größerer Gemeinschaft, ergänzen Erfahrungen und Freude von persönlichen Glückserfahrungen „für sich“. Erfahrungen können über die Selbstwahrnehmung zur emphatischen Wahrnehmung eines Gegenübers oder der Gruppe führen.
Dank für schöne Erlebnisse im Tagesverlauf wird von den pädagogischen Mitarbeitenden spontan verbalisiert, womit „Glückserfahrungen“ den Kindern bewusster werden können. Dies geschieht aber auch entsprechend geplant bei:
Ruhe- und Stille-Erfahrungen, orientiert am Bedürfnis und der Bereitschaft der Kinder,
- wie das von Montessori angeregte „stille Gehen“ auf einer Kreislinie in einem vorbereiteten Raum.
- Daneben schaffen wir entsprechende Orte für Entspannungs- und Ruhemomente, in gemütlichen Sitzecken / Rastpunkten in allen Räumen, auch draußen im Außengelände.
- Es ist ein tägliches Ritual, vor dem Essen in Form eines Tischspruchs die Dankbarkeit für leckeres Essen zum Ausdruck zu bringen.
- Nach einer intensiven Bewegungszeit schließt sich oftmals eine Ruhephase an, in der Kinder von besonders schönen Momenten der gemeinsamen Zeit in Bewegung erzählen können. Dankbarkeit und Freude für diese Momente zu benennen, schafft Bewusstsein für „Glück“.
- In kleinen Gruppen, mit entsprechender Aufmerksamkeit für jedes Kind, werden z.B. mit Geschichten von gelungenem Umgang mit Anderen, Handlungsoptionen aufgezeigt, die ein bereicherndes Zusammenleben ermöglichen, sowohl als Gebender, wie auch als Empfangender.
Rituale der christlich geprägten Kultur
Hierbei ist sensibles Wahrnehmen von Kindern mit anderen kulturellen Ausrichtungen zu bedenken, respektvoll zu tolerieren und als Lebensausrichtung wertschätzend/bereichernd zuzulassen.
Wir gestalten, z.B. besonders die Adventszeit, als Vorfreude auf das Weihnachtsfest, ein Geburtstagsfest eines besonderen Menschen, Jesus. Wir erzählen Geschichten, kochen, backen, basteln und erfreuen uns an den kalten und dunklen Tagen, über Licht und Wärme. Dabei lassen wir wesentliche Grundaussagen der christlichen Kultur, wie „Eigenliebe und Nächstenliebe“ und den damit verbundenen Themen, wie „Freude am Teilen und Schenken“, einfließen.
- Das Nikolausfest hat ein inzwischen bekanntes Ritual: 52 Kinderstiefel werden sorgfältig von den Kindern geputzt und poliert vor dem Nikolaustag an der langen Fensterfront des Kinderhauses aufgestellt und erfreuen nicht nur die Kinder.
- Der St. Martinsumzug hat neben den bekannteren Abläufen, eine besondere Verbundenheit mit dem angrenzenden Nachbarn geschaffen: Sie schmücken für unseren Laternenumzug ihre Fensterbänke, Treppenstufen und Hauseingänge mit Kerzenlichtern und Laternen. Wir danken ihnen, indem wir immer wieder stehen bleiben und für sie singen.
- Ein „Ernte-Dank Fest“, bei dem die Kinder die „Früchte“ sind, und liebevoll poliert/gecremt und gefeiert werden, ist ein ganz besonders eindrucksvolles Erleben von Wertschätzung.
Wir vermitteln den Kindern, dass es unterschiedliche Formen von Weltanschauung, Glaube und Religion gibt. Wir stärken sie in der Wahrnehmung ihrer eigenen Lebenswelt. Wir streben an, Feste und Rituale aus anderen Kulturkreisen zu entdecken, indem wir z.B. landesübliches kochen, backen oder entsprechenden Liedern der Kinder aus anderen Ländern lauschen.
Selbstverständlich erkunden wir vor der Neuaufnahme von Kindern mit anderen kulturellen Hintergründen ihre besonderen Gewohnheiten. Beim Essen und bei Festen nehmen wir auf multikulturelle Besonderheiten Rücksicht.
Grundwissen über Kulturen, zu denen sich Familien unserer Einrichtung zählen, wird ein wertvolles und wichtiges Thema mit allen pädagogischen Fachkräften im Gesamtteam werden.