Pädagogische Ausrichtung

Als allgemeine Grundlage der pädagogischen Ausrichtung wird das „Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern“ (Kinderbildungsgesetz von NRW- KiBiz) zugrunde gelegt.

Das campus kinderhaus soll Kindern im Alter von ca. 1 bis 6 Jahren als Lebens- und Lernraum dienen, in dem sich Kinder und Erwachsene auf den Weg begeben, gemeinsam und im Miteinander zu wachsen.

Unsere pädagogische Konzeption basiert auf drei Schwerpunkten, bildlich dargestellt auf 3 Bausteintürmen:

  1. der Kleinkindpädagogik von Emmi Pikler,
  2. der Pädagogik von Maria Montessori,
  3. der Bewegungspädagogik von Elfriede Hengstenberg und Renate Zimmer.

Gemeinsam ist allen drei Schwerpunkten

  • die Schaffung einer positiven Bindung und Atmosphäre;
  • der Respekt vor den Kindern, dass sie wachsen und lernen wollen;
  • dass sie wissen, was sie dazu brauchen;
  • dass Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstand (Reifungsprozesse, genetische Vorgaben, Erfahrungen) die vorbereitete Umgebung für sich nutzen können;
  • und, dass Kinder „begreifen, indem sie ganzkörperlich, d.h., mit allen Sinnen, begreifen.“

Bindung und Beziehung

Emmi Pikler, ungarische Kinderärztin (1902- 1984) formulierte auf Grund ihrer langjährigen Erfahrungen und Forschungen als Leiterin eines Kinderheimes wichtige Erkenntnisse und Handlungsansätze.

Ist ein Kind satt an Beziehung, ist es frei zu spielen.

Erst dann kann es seinen Interessen folgen und eigenaktiv sein.

Emmi Piklers Grundannahme war, dass ein Kind durch eine feinfühlige Begleitung, z.B. beim Wickeln, Sicherheit und Geborgenheit erfährt. Dann nimmt es freudig aktiv teil und erlebt Kompetenz, Selbstwirksamkeit und Freude am gemeinsamen Tun.

Ist ein Kind satt an Beziehung ist es frei zu spielen

Nichts ist im Kopf, was nicht vorher in den Sinnen war.

Respekt und Vertrauen in die Eigenentwicklungsfähigkeit des Kindes

„Ein Kind, was durch selbstständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen, als eines, dem die Lösung fertig angeboten wird.“  (Emmi Pikler)

vor- Bereitete Umgebung

Maria Montessori (1870 – 1952), Ärztin und Pädagogin, gilt heute als bedeutende
Erforscherin der Kindheit.

Hilf mir, es selbst zu tun.

Voraussetzung hierfür ist, das Kind gut zu kennen und in liebevoll zugewandter Beziehung mit ihm zu sein.

Hilf mir, es selbst zu tun

Hantieren geht vor Abstrahieren.

„Die Hand ist das äußere Organ des Gehirns“. (Kant) – Maria Montessori hat diesen Zusammenhang von eigenem Erleben/Handeln und Geist/Gehirn bereits vor 100 Jahren erkannt und zum Grundsatz ihrer komplexen Pädagogik gemacht. „Erst handeln, dann abstrahieren, nur so verankert sich das Gelernte im Gehirn.“

Hantieren geht vor Abstrahieren

Das Kind ist Baumeister seiner selbst.

Maria Montessori hat bei ihren Beobachtungen festgestellt, dass die Kinder aus einem „inneren Bauplan“ heraus geleitet werden und die Entwicklung in „sensiblen Phasen“ verläuft.

Auch altersgleiche Kinder sind auf Grund der individuellen Reifungsprozesse, genetischer Vorgaben und besonderen Lebenserfahrungen auf „einer eigenen Baustelle“ beschäftigt, zu ihrer individuellen Zeit und in ihrem individuellen Rhythmus. 

Erfahrungen in der Natur, z.B. mit Tieren, Pflanzen, besonderen Witterungsbedingungen, usw.;

Musikerfahrungen beim Singen, mit Musikinstrumenten, Tanzen, usw ;

vielseitige Bewegungsangebote;

Bewegungsbaustelle

Kreativangebote;

ersten Erfahrungsmöglichkeiten im mathematisch – naturwissenschaftlichen Bereich,
z.B. „der Zahlen und Mengen“;

Bauen und Konstruieren;

Erfahrungsfeld Küche: Kochen, Backen, Nahrungszubereitung, usw.;

emotionale- und soziale Erfahrungen in der Gemeinschaft mit Kindern und Erwachsenen:

„Ich bin Ich – Erfahrungen!“ (Ich bin…, ich kann…, ich möchte…, ich kann noch nicht…)
Kinder erhalten Verantwortung für die eigene Person, – für sich. Dabei werden sie zu
Selbstständigkeit begleitet und angeleitet, z.B. bezüglich Essen, Körperpflege und
Ankleiden.

„Kinder und Erzieher bewirtschaften das Kinderhaus gemeinsam“.
Es gibt eine Vielzahl von Aufgabenstellungen, die aus dieser alltäglichen
Lebensgemeinschaft entstehen und von den Kindern möglichst selbständig übernommen
werden können.

Anregungen aus den vielfältigen Möglichkeiten der Sprachförderung;

Leseecke

Bewegung

Elfriede Hengstenberg (1892 – 1992), Gymnastiklehrerin, erkannte den Zusammenhang zwischen körperlicher und seelischer Entwicklung, die Grundaussage der Psychomotorik. Sie entwickelte die sogenannten Hengstenberg-Materialien, die wir heute in unserer Einrichtung nutzen.

Prof. Dr. Renate Zimmer (1947), Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt „frühe Kindheit“, Professorin für Sportwissenschaften, Autorin vieler Fachbücher über den Wert von Bewegung für Kinder im Vorschulalter: „Bewegen und Begreifen.“

„Das Kind muss sich gesehen und wertgeschätzt fühlen, erst dann ist es in der Lage sich zu konzentrieren.“
(Elfriede Hengstenberg)

Begreifen geschieht durch Begreifen.

Die Welt zu begreifen, bedeutet für das Kind, die materielle und soziale Um-Welt mit seinem gesamten Körper aufzunehmen, mit allen Sinnen z.B. dem sogenannten Bewegungssinn.
So bilden sie, besonders in der frühen Kindheit, die neuronalen Gehirnvernetzungen, die sie für ihre Lernentwicklung benötigen.
(vgl. Renate Zimmer)

Bewegungsvielfalt für Körper, Geist und Seele

Vielseitige Bewegungserfahrungen, immer und überall zu ermöglichen und zu fördern, ist unser Ansatz im Alltag des Kinderhauses.

In geplanten, vorbereiteten Bewegungsangeboten, z.B. in der „Baustelle für Bewegung“, ist das vorrangige Ziel dem Kind ein Erfahrungsspektrum

  • für sich, – mit seinem Körper, – in Bezug zu Bewegungsaufbauten und Materialien und
  • mit anderen Kindern in sozialem Kontakt anzubieten.

Übrigens:
Aus Datenschutzgründen konnten nur freigegebene Fotos verwendet werden. Darum können wir keine Fotos von größeren Gruppen, Singkreisen, Bewegungs- und Rollenspielen, usw. – oder unterschiedlichen Kindern auf der Homepage zeigen.

Ausführliche Links:
Unsere Ausrichtung nach dem pädagogischen Ansatzes…